Unter Landrassen oder Naturrassen versteht man üblicherweise Rassen von Haustieren, die sich in einem Gebiet mit traditioneller Landwirtschaft ohne systematische Züchtung gebildet haben.

Die Landrassen der Schweine zeichnet sich durch gute Muttereigenschaften mit großen Würfen aus, frohwüchsig und gut angepasst an die entsprechenden Klimaverhältnisse in ihrem Herkunftsgebiet. Heute werden sie vorwiegend in der Mutterlinie für Hybridprogramme eingesetzt.

Allerdings stehen einige Landrassen (z.B. die Deutsche Landrasse, siehe Titelbild) auf der roten Liste der gefährdeten Arten.

Typisch ist das einfarbig weiß-rosa Borstenkleid und meist auch die, mehr oder weniger großen Schlappohren.

1890 wurde zwischem dem englischen Typ – weiße Schwein mit Stehohren und dem späteren Edelschwein sowie der veredelten Landschweinrasse weiß mit Schlappohren unterschieden. Es wurde vorwiegend reinrassig gezüchtet und nicht durch Kreuzungen, dies kam erst später durch Änderung der Zuchtverfahren.

Landrassen

 

Deutsche Landrasse

Sie entstand Ende des 19. Jahrhunderts durch Kreuzung von Marschschweinen mit englischen Yorkshires (Large White). Der hohe Fettanteil wurde ab 1950 durch Einkreuzen von dänischen Schweinerassen verringert. Das “Fettschwein” wurde durch das “Fleischschwein” ersetzt. Diese Tiere besaßen ein Rippenpaar mehr und waren stressanfälliger. In den 80er Jahren reduzierte man dies durch Einkreuzen verschiedener ausländischer Landrassen.

1904 nannte man die Rasse veredeltes Landschwein, später wurde es als deutsches veredeltes Landschwein bezeichnet (bis 1968). Man findet auch die Bezeichnung: Landrasse A oder Landrasse Universal (DLU).

Die Landrasse Universal ist eine Referenzrasse für das “Veredelte Deutsche Landschwein”. Die Zusatzbezeichnung “universal” besagt, dass sie in der Zucht und Mast zum Einsatz kommen. Vergleichbar mit dem Zweinutzhuhn (Fleisch- und Eierproduktion) in der Hühnerhaltung.
Das DLU soll teilweise sehr stressanfällig sein.

Die ursprüngliche deutsche Landrasse (DL) ist heute stark gefährdet und durch Einkreuzen weiteren ausländischen Erbgutes, sind die zur Zeit gehaltenen Tiere unter der Bezeichnung Deutsche Landrasse Sauenlinie (DLS) zu finden, die nur in der Mutterlinie zur Zucht verwendet werden.o

Die Deutsche Landrasse erreicht eine Widerristhöhe von 80 bis 90 cm und ein Gewicht von  250 – 320 kg.

Auch das Meisner Landschwein spielte eine Rolle, doch als eigenständige Rasse gibt es diese Art nicht mehr. Sie wurde durch einen reichsweiten einheitlichen Verband in die deutsche Landrasse integriert.

Die Landrasse B (DLB) entstand durch das Einkreuzen der belgischen Schweinerasse Piétrain. Die Fleischqualität war sehr gut, doch die erhöhte Stressanfälligkeit der Tiere, brachte neue Probleme mit sich.

 

Landrassen

Bildquellen:

Beitragsbild – Jörg Kipka Deutsche Landrasse Sau Freya

Britische Landrasse – https://en.wikipedia.org/wiki/British_Landrace_pig

Dänische Landrasse – https://de.qaz.wiki/wiki/Danish_Landrace_pig

Französische Landrasse – unbekannt

Belgische Landrasse – https://univet.hu/

Dt. Edelschwein – unbekannt

Amerikanische Landrasse – http://www.livestockoftheworld.com/pigs

Meisner Landschwein – https://de.wikipedia.org/wiki/

Landrasse B – https://univet.hu/