Die Rasse geht auf Tiere aus dem Libanon zurück, die auf die iberischen Inseln importiert wurden und sich dort mit Wildschweinen verpaarten. Aber auch spanische, englische und afrikanische Schweinerassen sollen beteiligt gewesen sein.
 
Sie kommen in Spanien und Portugal vor. Die Ibericos sind viel älter als die deutschen Schweinerassen, denn schon die römischen Legionäre züchteten diese Schweine in der Extremadura. Heutzutage leben sie halbwild in der Dehesa (weitläufige Haine) in der Grenzregion im Westen Spaniens, in lichten Wäldern aus Stein- und Korkeichen und den artenreichen Gräsern und Pflanzen. Jedes Schwein der Ibérico Bellota hat mindestens 8000 qm bis hin zu 25.000 qm zur Verfügung!
Es gibt verschiedene Bezeichnung für diese Schweinerasse. Aufgrund ihrer schwarzen Klauen werden sie auch pata negra (schwarze Klaue) genannt. Der Name Lampiños ist ebenso zu finden, wobei es sich hier um keine reinrassigen schwarzen iberischen Schweine handelt, sondern eher um eine Zuchtlinie.

Und die Bezeichnung Ibérico Bellota verweist auf das Eichelschwein. Bellota = Eichel. Hiermit sind die reinrassigen Iberischen Schweine gemeint, die einen besonders Stellenwert genießen.

 

Das Leben in dem weitläufigen Gelände scheint ein Schweineparadies zu sein, doch auch diese Schweinerasse wird für den Fleischverzehr gezüchtet und getötet.

Sie werden, entsprechend der Fleischqualität, weiter in Qualitätsstufen eingeteilt:

  • Das “hochwertige” Ibérico Bellota lebt ausschließlich in den Eichenhainen – Eichelmast (Montanera) ohne Getreidefütterung.
  • Das Ibérico Rebeco oder auch Cebo de Campo lebt nur kurze Zeit in den Dehesas und wird anschließend in Ställen gemästet.
  • Das Ibérico Pienso oder auch Cebo lebt, wie in Deutschland, sein kurzes Leben in Mastställen und wird nur mit Getreidefutter gemästet.
Die Iberischen Schweine sind bei der Entstehung vieler moderner Schweinerassen beteiligt gewesen; in Spanien ist es das Black Canarian Pig (Cochinos Negros de Canarias), welches vor allem auf der Insel Teneriffa zu finden ist. Dem andersfarbigen Bisaro aus Portugal widmen wir einen eigenen Beitrag.
Das Iberische Schwein besitzt schwarze, kurze Borsten auf bräunlicher Haut, große Hängeohren, gedrungener Körperbau.
Es gibt seltener auch rötliche (Retintos), gefleckte und hellhaarige (Dorado Gaditano – fast ausgestorben) Fellfarben. Sie sind nicht besonders groß und sehr flink.
Heute ist es vor allem für den Schinken bekannt. Jamón Ibérico de Bellota (Iberischer Eichelschinken) in Spanien und Presunto de Porco de Raca alentejana (Schinken vom Alentejo-Rasse-Schwein) ist die Spezialität aus Portugal.