Die Afrikanische Schweinepest hat Deutschland bekanntlich im September 2020 erreicht. Der bisherige Ausbruch betrifft den Osten unserer (Bananen-?) Republik und die Opfer sind allesamt Wildschweine.

Bisher. Am 12.03. werden sich aller Voraussicht nach ca. 200 Hausschweine unter die Opferzahlen mischen müssen. Tiere, die gar nicht krank sind. Aber: sie leben bei einem der wenigen Bauern in diesem Land, der eine Freilandhaltung von Schweinen betreibt.

 Freilandhaltung von Schweinen: unerwünscht!

Allein das hat schon Seltenheitswert, denn Deutschland packt Millionen von Schweine in engste Ställe aus Beton. Ställe, die dem Wort niemals Gerecht werden würden. Denn es sind Industrieanlagen. Dahinter steckt die hoch industrialisierte Schweinefleischbranche, die bei unseren Politikern ein dickes Stein im Brett hat.
Durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest brachen Exporte weg. Ein wichtiges Standbein einer Branche, die seit Jahren mehr und mehr Schweine produziert und ermordet, obwohl der Schweinefleischkonsum in Deutschland seit Jahrzehnten rückläufig ist. Hinzu kam der Schweinestau durch Corona. Sie konnten die Schweine gar nicht mehr “zeitnah” und “just in time” ermorden. Noch mehr Tierleid und Elend waren und sind die Folge.

Doch solange man, wie der Fall Tönnies beweist, mit dem Ermorden von Tieren auch anderswo reichlich Geld machen kann, muss diese so wichtige Stütze unserer Gesellschaft gehalten werden. Schweine für China, die Philippinen und anderswo. Ein Hoch auf die Landwirtschaftspolitik der CDU.

 Der Export und Gewinn sind wichtiger als Tierschutz

Die 200 Schweine von Bauer Staar haben eigentlich Glück. Sie haben zumindestens ein Leben, welches die 56 Millionen anderen Schweine in Deutschland niemals gehabt hätten. Statt auf 0,75m² Beton können sie in echtem Boden wühlen und die Sonne sehen. Frische Luft genießen.
Aber nun werden sie auf dem Altar des notwendigen Schweinefleisch-Exportes grundlos ermordet. Denn: Freilandhaltungen sind in Deutschland genehmigungspflichtig und unterliegen absurden Reglementierungen. Die letztlich nur eines sicherstellen sollen: Schweine gehören in den Stall. Basta.
Wer es wagt, seinen Schweinen echten Boden oder frische Luft anzubieten, der hat sie doch nicht alle. Und deswegen muss ein doppelter oder dreifacher Zaun her, Hygieneschleusen und noch weitere, lustige und teils aberwitzige Auflagen. Deutschland ist Absurdistan.

Kommt dann eine Seuche ins Land, müssen auch diese (seltenen) Schweine eingesperrt werden. Vollkommen egal, dass eine Übertragung des ASP-Virus eher unwahrscheinlich ist, wenn alle hygienischen Maßnahmen vor Ort eingehalten werden. Die wage Möglichkeit, dass vielleicht ein Greifvogel ein Stück verseuchtes Wildschwein aus Versehen fallen lässt, reicht aus. Wie hoch diese “Chance” ist? Egal. Solange nur die wage Möglichkeit besteht, muss man das mit allen Mitteln verhindern.

Deutschland sucht nach 100% Sicherheit – ein unmögliches Unterfangen

Dass es im Leben nie eine 100%ige Sicherheit gibt? Schwamm drüber. Der Deutsche ist generell ein übervorsichtiges Wesen und fürchtet sich vor allem und jedem. Absolute Sicherheit ist das oberste Ziel, auch wenn man sie niemals erreichen wird. Auf dem Altar der Sicherheit wurden schon viele Bürgerrechte geopfert. Warum sollte es Schweinen, die überhaupt keine Rechte haben, anders ergehen?
So gibt es also auch hier keinen Kompromiss. Keinen Mittelweg. Sondern nur das Handeln “nach dem Buchstaben” der widersinnigen Verordnungen und Gesetze. Kein Stall vorhanden? Dann sterben Deine Tiere halt.
Für die Schweinefleischbranche und Tönnies. Für China. Für Frau Klöckner, Frau Merkel und die gesamte CDU. Denn das Kanzleramt ist ja mit Peking in Kontakt, damit auch dort wieder Geld mit toten Schweinen gescheffelt werden kann.
“Tierwohl”, dieses Wort hören wir die Politiker immer wieder in den Mund nehmen. Dabei haben sie nur das eine Wohl im Auge: ihre Pfründe und ihrere Wählerschaft bei Industrieschergen wie Tönnies und der Landwirtschaftsbranche sichern.
Das Wohl der Tiere hat sie noch nie interssiert. Nicht in dieser Bundesregierung und nicht in den Jahrzehnten zuvor. Im Tierschutz sind wir Deutsche seit Ewigkeiten ein Totalausfall.

Der Super-Gau für Schweine auf Lebenshöfen?

Es wird nicht mehr lange dauern, bis ein echter Schweineliebhaber mit Heimtieren ins Visier dieser politischen und wirtschaftlichen Tiermörder gerät. Und dann Schweine auf einem Lebenshof oder in einer Familie auf dem Altar des Schweinefleischexportes ihr Leben lassen. Auch dann wird Frau Klöckner nur mit den Schultern zucken. Schweineleben? Ist in diesem Land nix wert.
Es wird Zeit, dass sich das ändert.

Link zum Beitrag über die bevorstehende Tötung der Schweine von Bauer Staar:

 https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/wenn-tierwohl-zum-problem-wird-warum-dieser-bauer-seine-schweine-toeten-muss/26957180.html