Seit September 2020 müssen wir immer häufiger über absurdeste Entwicklungen rund um die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest berichten.

Kein Platz für Schweine in Freilandhaltung

 

Vor einer Woche erst berichteten wir über den Fall einer vorbildlichen Freilandhaltung von Schweinen, die nun aufgrund einer behördlichen Anordnung bewußt vor die Wand gefahren wird. Alle Schweine werden voraussichtlich am 12. März vorzeitig und ohne Grund umgebracht.
Wieso? Weil das Risiko der Einschleppung der ASP “zu hoch erscheint”. 3 Zäune und diverse Hygienemaßnahmen sind den deutschen Behörden nicht ausreichend. Alle Schweine für immer in den Stall, so wie es die deutsche Bundesregierung sowieso am Liebsten sieht. Auf weniger als 1 m² pro Tier bitte.

Feuer legen als Tierschutzaktion?

Nun erreichte uns die nächste, unfassbare Nachricht: ein 4 Hektar großes Schilfgebiet in Brandenburg wurde mal eben “vorsorglich” abgefackelt. Weil es angeblich als Rückzugsgebiet der Wildschweine eine Gefahr darstellt. Und zum Schutze vor der Afrikanischen Schweinepest geht die untere Naturschutzbehörde vor Ort unter Zustimung (!) des NABU Deutschland mal eben zur Brandrodung über.
Laut der Behörde müssten sogar noch viel mehr Flächen brennen . Man fühlt sich bei solchen Aussagen letztlich nur noch verschaukelt. Die ganze Welt weiß inzwischen vom Klimawandel. Viele Menschen regen sich (zu Recht) über das Abbrennen des Regenwaldes auf. Aber hier in Deutschland, da gucken wir dann mal lieber nicht so genau hin. Man nennt es “Pilotprojekt” und schon ist alles in Ordnung. Und den Einfluss der Fleischproduktion auf das Klima verdrängen wir auch im Kollektiv.

Schweinefleisch-Export über alles – im Deutschen Vaterland?

Abfackeln für Tönnies, Westfleisch und Co. Damit der Schweinefleischexport wieder boomt. Ob beim Brennen des Schilfes andere Tiere zu Schaden kommen? Schwamm drüber. Laut Aussage würde sich das Gebiet auch schnell wieder erholen. Der CO2-Ausstoß? Ebenfalls egal.
Wir sind es schon gewohnt, dass für das Leben der Wildschweine niemand aufsteht. Dass Wildschweine entbehrlich sind und nur “Schadwild”. So geht man dann auch im Landkreis Oder-Spree und dem Osten unserer Republik vor. Widerstand? Fehlanzeige!
Nieder mit den Wildschweinen. Alle anderen Schweine für immer in den Stall. Damit auch morgen noch deutsche Schweinenasen und Ohren als Delikatesse in China feilgeboten werden können.
Unsere verantwortlichen Politiker und Behörden werden aber sicher wieder den deutschen Verbraucher als Schuldigen ausmachen. Und die eigenen Hände in Unschuld waschen. Großspenden von Fleischfabrikanten, Schweinemästern- und mördern sind den beiden Parteien der großen Koalition auf jeden Fall sicher.

Jedes Land bekommt die Politiker, die es verdient. Wir haben es dieses Jahr in der Hand, etwas zu ändern. Es wird Zeit.

 

Videobeitrag zum Thema bei RBB24: