Das Wildschwein

Das Aufbrechen des Waldbodens

Ernährung

Der Speiseplan der Wildschweine

Wildschweine sind Omnivore, also Allesfresser (ca. 90 % pflanzlich und 10 % tierisch). Sie ernähren sich von:

  • Gräsern und Kräuter,
  • Blätter und Triebe
  • Klee und Löwenzahn,
  • Flechten,
  • Eicheln,
  • Maronen (Kastanien stehen, entgegen den Behauptungen in der Literatur, nicht auf dem Speisezettel),
  • Pilze,
  • Fallobst,
  • Brennnessel,
  • Mais,
  • Kartoffeln,
  • Würmern, Schnecken, Engerlingen sowie weitere Insekten und deren Larven
  • Kleinsäuger z. B. Mäuse, aber auch Kaninchen
  • Vögel und deren Gelege, meist die der Bodenbrüter
  • Aas.

Bei dieser könnte man auf den Gedanken kommen, dass diese Wildschweine alles fressen, was ihnen vor den Rüssel kommt.
Das ist ein großer Irrtum, denn wir haben es mit ausgesprochenen Feinschmeckern zu tun, welche bei entsprechendem Nahrungsangebot, sehr wählerisch sein können.

Laubwälder werden immer weniger. Die Holzwirtschaft bevorzugt schnell wachsende Nadelbäume. Der Klimawandel tut sein Übriges. Somit fehlt den Wildschweinen die Nahrungsgrundlage der Eichen- und Buchenfrüchte im Herbst und Winter.
Nicht jedes Jahr ist ein ertragreiches Eicheljahr und treiben Pflanzen klimabedingt zu früh aus, drohen Schäden durch plötzlich auftretende Spätfröste. Dies wirkt sich auf Blatt- und Früchtewuchs aus. Hinzukommen langanhaltende Dürreperioden.

Was bleibt den Wildschweinen anderes übrig, als sich andere Nahrungsquellen zu suchen. In unserer modernen Abfallgesellschaft finden sich genug Alternativen für die Wildschweine. So können Gartenabfälle und Speisereste durchaus etwas Verwertbares für Wildschweine enthalten. Es kann also passieren, dass die Wildschweine Komposter, oder Mülltonnen umwerfen, wenn sie etwas Interessantes darin vermuten.

Dies birgt Gefahren für Mensch und Tier. Nicht nur, dass sich Angriffe auf Menschen häufen können, auch die Wildschweine sind gefährdet, durch die Aufnahme von weggeworfenen Fleisch- und Wurstwaren. Ob nun aus der Mülltonne oder in freier Natur, die Gefahr, dass sich die Wildschweine mit der Schweinepest anstecken, ist groß.

Wildschwein Rüssel

Der Rüssel des Wildschweins ist ein ganz erstaunliches Werkzeug. Der Jäger bezeichnet diese Kombination der Grab- und Wühlwerkzeuge als Gebrech. Deshalb wird das Umgraben des Bodens auch als Brechen bezeichnet.

Wir bleiben lieber bei dem schönen Wort Rüssel, der eine  weiche und doch so kräftige Rüsselscheibe besitzt – ein hervorragendes Such- und Wühlwerkzeug. Verfeinert wird dies durch die Tasthaare an und auf der Rüsselscheibe.
Auch die Hufe der Wildschweine sind ein hilfreiche Grab- und Wühlwerkzeug. Denn die Nahrung liegt selten einfach auf dem Waldboden.

Eine weitere Hilfe bei der Nahrungssuche ist der ausgeprägte Geruchs- und Geschmackssinn. Die Wildschweine sind in der Lage nicht nur einzelne Früchte zu erkennen, sondern sie vermögen es sogar einzelne z.B. Apfelsorten oder Kartoffelsorten zu unterscheiden. Ihre Cleverness wird dadurch unterstrichen, dass sie nicht x-beliebige Früchte fressen – zuerst kommen ihre Lieblingssorten dran, wenn verfügbar.

Ihr hervorragendes Gedächtnis hilft ihnen dabei, gute Futterquellen wiederzufinden und sich die Orte zu merken, an denen weniger zu holen ist. 

Dass sie einen so vielfältigen Speiseplan haben, macht zu besonders anpassungsfähigen Tieren, die mit jeder Veränderung ihres Lebensraumes, eine Strategie entwickeln, zu überleben.

 

Wildschwein hinter einem Baum

Was rein geht, muss auch wieder raus

Die Exkremente von Wildtieren nennt man Losung. Diese Losung sind braune bis schwarze beerenartige Kothaufen von meist fester Substanz, seltener breiige Konsistenz. Diese “Beeren” können mehrere Zentimeter dick sein, je abhängig von der Größe des Exemplars.

Wildschweine machen übrigens nicht einfach irgendwohin, denn sie haben besondere Kot- und Harnplätze.

Das Gleiche gilt für unsere Hausschweine.

Inhaltsverzeichnis

 

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