Schweine erleben

in Bildern und Worten, aber auch in der Realität. Wir möchten Euch diese faszinierenden Wesen mit allen Sinnen vorstellen.

Schlaue Schweine

In einer Wildschweinrotte ist nicht die stärkste Sau das Leittier, sondern die Schlauste. Schließlich muss sie viele Gefahren für ihre Artgenossen umgehen können, da reicht Kraft alleine nicht aus.

Singende Schweine

Schweinemütter singen ihren Ferkeln während des Säugens etwas vor. Dafür haben sie einen besonderen Grunzlaut entwickelt.

Träumende Schweine

Ja, auch Schweine träumen, ähnlich wie wir Menschen. Sie kuscheln sich ganz eng aneinander, meist Bauch an Bauch. Im Traum bewegen sie ihre Gliedmaßen, so wie man es von Hunden kennt.

Was für uns die Hand, ist für das Schwein der
Rüssel

 

Sie sehen nicht gut, erkennen aber Gesichter und Formen
Augen

 

Borsten anstatt Fell
Borsten

 

Nicht alle Schweine haben einen
Ringel-
schwanz

 

Schweine hautnah erleben

WICHTIGER HINWEIS!

Patenbesuche werden wieder im Frühjahr 2024 neben anderen Aktionen stattfinden. 

 

Im Rahmen unseres Projektes “Schweine erleben” möchten wir zeigen, dass Schweine und Menschen wunderbar miteinander auskommen und wahre Freundschaften schließen. Dass Schweine, genauso wie andere Haustiere, Familienmitglieder sein können, zeigen wir auf unseren Social Media – Kanälen. Und wer eine Patenschaft übernommen hat, der darf sein Patenschwein gerne besuchen und es darf gestreichelt, gefüttert und fotografiert werden.

Nach dem Besuch unserer Schweine sind sich die meisten Besucher einig: Das sog. “Nutz-“Tier Schwein ist ein liebens- und schützenswertes Lebewesen.

Und wenn wir später erfahren, dass Schweinefleisch von der Einkaufsliste gestrichen worden ist, ist es das schönste Geschenk, was uns und den Schweinen gemacht werden kann. In der Galerie haben wir einige Fotos von Paten eingestellt.

Für eine größere Ansicht einfach auf das Bild klicken.

Jörg mit den Schweinen im Stall

Schweine füttern

Füttern ist immer was ganz besonderes für Schwein und Mensch.
Das kannst Du selbst erleben bei unseren Schweinehütern vor Ort.
Du erfährst, wie man Schweine artgerecht unterbringt und versorgt, wie das Gehege beschaffen sein sollte etc.

Luise - Wollschweinmix

Unser Projekt: Schweine erleben

Um das Verständnis und die Faszination für Schweine erfahrbar zu machen, haben wir das Projekt Schweine erleben gestartet. Ein weiterer Aspekt war die Information und Beratung vor der Anschaffung von Schweinen als Haustiere. Wir wollten nicht nur Informationen zum Nachlesen anbieten, sondern vor Ort direkt am Schwein. Wir vermitteln Kontakte zu unseren “Schweinehütern”, die interessierten Menschen Schweine live zeigen.

 

Conny und Eber Gandhi

Schweine streicheln

Wie fühlen sich die Borsten eines Schweines an oder der Rüssel oder die Ohren? Du weißt nicht, ob Du allergisch auf Schweine bist, möchtest aber gerne Schweine als Heimtiere aufnehmen. Melde Dich bei den Schweinehütern in Deiner Nähe und probier es aus.

Das Gefühl der bedingungslosen Liebe

Schweine sind Quasselstrippen

Schweine kommunizieren immer, ob nun untereinander oder mit dem Menschen. Ihr Repertoire an Grunz- und Quieklauten ist enorm. Mehr als 20 unterschiedliche Laute für verschiedene Situationen sind bekannt. 

Durch kurze Grunzer während der Nahrungssuche vergewissern sich die Rottenmitglieder, dass alle in der Nähe sind und keine Gefahr droht. Das Grunzen gibt sogar den anderen Artgenossen Auskunft darüber, wie groß das Schwein ist, welches Kontakt aufnehmen will. 

Sie können sogar eine Art “Bellen” erzeugen, wenn Gefahr droht oder sie eine Situation nicht einschätzen können.

Das Muttertier hat für ihre Ferkel bestimmte Grunzlaute. Beim Säugen “singt” sie ihrem Nachwuchs etwas vor. Die Ferkel, die von der Mutter getrennt werden, können durch die Dauer und die Frequenz ihres Quiekens mitteilen, wo sie sind und wie schlimm die Lage ist. Der Ruf wird länger und höher, je schwächer und hungriger die Ferkel sind. Das behalten die Schweine auch im Erwachsenenalter bei.

Der Eber betört seine Angebetete während der Paarungszeit mit einem Liebesgrunzen.

Das Lautstarke “Ich habe Hunger!”, wenn die Zeit der Fütterung naht, ist nicht zu überhören.

Auch Emotionen werden über das Grunzen ausgedrückt. Es wird mitgeteilt, ob die Situation eher positiv oder negativ empfunden wird. Jede Gruppe hat ihre individuellen Laute bzw. “Dialekt”. Die Schweinelaute sind in angenehmen Situationen kürzer. Im Gegenteil dazu bei negativen Erlebnissen, Stichwort Schlachthof, die Laute länger und schriller werden.

Das können wir z. B. feststellen, wenn es Fütterungszeit ist. Futter ist eine sehr wichtige Ressource für Schweine. Passt einem Schwein irgendwas nicht, z. B. weil es nicht auf sein Lieblingsschlafplatz kann oder weggedrängt wird oder sein Mensch ihm nicht schnell genug das Leckerchen gibt, können sie wie kleine Kinder knatschig grunzen. Erst leise und quengelig und wenn das nicht hilft, dann mit steigender Lautstärke und Vehemenz. 

 

Schweine sind Genießer

Schweine spielen gerne und das nicht nur, wenn sie jung sind. Stundenlang verbringen sie damit, die Umgebung zu erkunden, nach Nahrung zu suchen, ein ausgiebiges Schlamm- und Sonnenbad zu nehmen oder einfach nur interessante Dinge zu finden, mit denen sie sich beschäftigen.

Sie spielen “Fang mich”, schleppen Äste durch die Gegend, benutzen Abhänge als Rutsche, spielen mit Bällen und hören gerne Musik. Sie lieben dabei eher sanfte Musik. Es wurde festgestellt, dass Rockmusik und Lautstärke den Schweinen nicht gefällt. Ganz besonders toll finden Schweine es, wenn sie von ihrem Menschen ausgiebig massiert oder gebürstet werden.

Essen “wie ein Schwein”, der Ausdruck stimmt nicht. Schweine kauen zwar nicht, da ihr Unterkiefer sich nicht nach rechts oder links bewegen lässt, sondern nehmen ihre Nahrung in einer schaufelartigen, schnappenden Bewegung auf. Dass dabei ordentlich geschmatzt, mit viel Speichelbildung (weißer Schaum) und schon mal was daneben geht, nun ja, bei Menschen geht auch schon mal was daneben.

Schweine sind erstaunlich

Schweine sind optimistisch

Ferkel sauber und mit fango

Schweine sind neugierig, wenn man sie läßt. Sie müssen überall dabei sein und beobachten, was denn da passiert. Nur sehr wenige Tiere sind so aufgeschlossen und erkunden ihre Umwelt so enthusiastisch, wie Schweine.

Ihrem Menschen folgen sie und nehmen ihn wie einen Artgenossen auf. Sie unterhalten sich mit ihm und bleiben in Sichtkontakt und nehmen auch immer wieder körperlichen Kontakt auf.

Sie stellen sich jeder neuen Situation zwar erst mit Vorsicht, doch die Neugier siegt meist über die Angst. Vorausgesetzt, sie haben keine schlechte Erfahrungen gemacht.

 

Schweine sind tapfer

Minischwein Castor

Schweine beschützen ihre Rotte, sie sollen sogar Artgenossen  und auch menschliche Rottenmitglieder vor dem Tod gerettet haben.

Ihre soziale Art, die starken Familienverbände und die ausgeprägte Rangordnung sorgen dafür, dass sie in der Natur überleben können.

Nicht nur die Sauen verteidigen ihren Nachwuchs ohne Rücksicht auf das eigene Leben, auch die Schweineherren setzen sich gegen Fressfeinde mit ihren Hauern zur Wehr.

Schweine empfinden Trauer

Großschwein und Wollschwein

Schweine sind wie Menschen? Ja, sie empfinden wie wir Trauer und Verlust, aber auch Freude.  Schweine trauern beim Verlust eines Artgenossen oder Lebensgefährten. Dies wurde schon häufig beobachtet und dokumentiert.

Wenn sie die Möglichkeit bekommen, dann nehmen sie Abschied, wachen bei ihm oder decken ihn mit Stroh zu.

Sie verweigen sogar für einige Zeit die Nahrung.

Wie wird sich eine Schweinemutter fühlen, wenn ihr die Ferkel mit bereits 4 – 6 Wochen weggenommen werden?

Schweine sind Quasselstrippen

Schweine sind neugierig, wenn man sie läßt. Sie müssen überall dabei sein und beobachten, was denn da passiert. Nur sehr wenige Tiere sind so aufgeschlossen und erkunden ihre Umwelt so enthusiastisch, wie Schweine.

Ihrem Menschen folgen sie und nehmen ihn wie einen Artgenossen auf. Sie unterhalten sich mit ihm und bleiben in Sichtkontakt und nehmen auch immer wieder körperlichen Kontakt auf.

Sie stellen sich jeder neuen Situation zwar erst mit Vorsicht, doch die Neugier siegt meist über die Angst. Vorausgesetzt, sie haben keine schlechte Erfahrungen gemacht.

 

Schweine erkennen sich im Spiegel

Schweine haben ein Ich-Bewusstsein. Sie erkennen, dass sie als Individuum eine Reflexion im Spiegel sind und nicht ein fremder Artgenosse. Der Spiegel wird nicht als Durchgang oder Fenster wahrgenommen. Sie können auch menschliche Gesichter unterscheiden und sich an diese erinnern.

Schweine können sich im Spiegel erkennen.

Schweine können in die Zukunft schauen

Schweine besitzen ein abstraktes Konzept von der Zukunft. Sie können zukünftige Ereignisse, ob negativ oder positiv vorausahnen.
Aus dieser Fähigkeit erklärt sich auch, dass Schweine in der Lage sind, sich symbolhafte Informationen zu merken und zu erkennen. Nur wenige andere Tiere, z. B. Affen, haben diese Fähigkeit.

 

Schweine tricksen

Schweine können ihre Artgenossen austricksen. Sie besitzen ein soziales Wettbewerbsverhalten. Sie lernen voneinander, ähnlich wie bei Primaten, durch Beobachten und Nachahmen und Erfahrungen. Dass Schweine bewusst in der Lage sind, eine List anzuwenden, um z.B. an eine Futterquelle heranzukommen, ist bemerkenswert. Z. B. werden Artgenossen bei der Nahrungssuche verfolgt und dann die Leckereien vor dem Rüssel weggeschnappt. Das Schwein, was überlistet worden ist, wird zukünftig die Futterquelle nicht mehr so offensichtlich anzeigen oder diese gar nicht erst aufsuchen, wenn es bemerkt, dass es verfolgt wird. Schweine haben somit die Vorstellungskraft zu erahnen, was der Artgenosse sehen kann oder vorhat.

 

Schweine – Gedächtnis

Schweine besitzen ein außergewöhnliches Langzeitgedächtnis. Eine Studie zeigt, dass Schweine sich 8 Nahrungsquellen an unterschiedlichen Orten (selbst in einem Irrgarten) merken können und genau wissen, wo die ergiebigste Futterquelle ist. Manche Menschen können sich noch nicht mal 7 Wörter merken.

Trainierte und verinnerlichte Verhaltensweisen und -abläufe im Zusammenhang mit Spielzeug, wie das Zurückbringen oder Aufsammeln der Gegenstände, können noch nach 3 Jahren abgerufen werden.

Schweine fressen eine Melone.

Alles Schwein, oder was?

Um Schweine zu kategorisieren, hat man bestimmte Begriffe definiert. Wann sagt man Sau, wann Jungsau, was ist ein Borg?

Ferkel = junge Ferkel, egal ob männlich oder weiblich, bis zu einem Gewicht von 30 kg und unter 6 Monaten

Jungsau = weibliches Schwein vor der Geschlechtsreife, also ab dem 6. Lebensmonat

Jungeber = männliches Schwein vor der Geschlechtsreife bis zu einem Alter von 18 Monaten

Sau = weibliches Schwein, nachdem es zum ersten Mal Ferkel zur Welt gebracht hat

Eber = männliches Schwein über 18 Monate

Borg = kastriertes, männliches Schwein (Alter egal) – Mehrzahl von Borg ist Börge

 

 

Schweine Skelett
  • Systematik

    Klasse:                             Säugetiere (Mammalia)

    Unterklasse:                    Höhere Säugetiere (Eutheria)

    Überordnung:                  Laurasiatheria

    Ordnung:                          Paarhufer (Artiodactyla)

    Unterordnung:                 Schweineartige (Suina)

    Familie:                             Echte Schweine

  • Wissenschaftlicher Name

    Suidae    (Gray 1821)

     

    Gattungen

    • Sus
    • Hirscheber (Babyrousa)
    • Warzenschweine (Phacochoerus)
    • Riesenwaldschweine (Hylochoerus)
    • Buschschweine (Potamochoerus)
  • Biologie

  • Zahnformel
    Anzahl: 44
    Schneidezähne (I): 3/3
    Eckzähne (C): 1/1
    Vormahlzähne (P): 4/4
    Mahlzähne (M): 3/3
  • Atemfrequenz
    in Ruhe: 10-20 pro Minute
    in Bewegung: 30-80 pro Minute

  • Blutmenge
    pro kg Körpergewicht: ca. 74 ml

  • Herzschläge
    60 – 80/Minute bei ausgewachsenen Schweinen
    120 – 200/Minute bei Ferkeln

Vorurteile gegenüber Schweinen

01

Dreckig

Das sie sich im Schlamm suhlen, hat nichts damit zu tun, dass sie unsauber sind. Viel mehr ist es eine Art Hautschutz und aufgetragene Klimaanlage.

Schweine können nicht Schwitzen, sie besitzen keine Schweißdrüsen. Damit sie keinen Hitzschlag erleiden, packen sie sich dick mit Schlamm ein. Die nasse Erde kühlt den Körper und ist eine natürliche Sonnencreme. Gerade rosafarbene Schweine bekommen schnell einen Sonnenbrand aufgrund der hellen Haut. Schweine nehmen auch gerne ein Bad, wobei nur Wasser nicht solange kühlt, wie mit Erde vermischt.

Nachdem die Schlammschicht getrocknet ist, scheuern sich die Schweine an einem Baum oder ähnlichem. Dabei entfernen sie die eingeschlossenen Parasiten gleich mit.

Schweine sind sehr reinliche Tiere. Sie haben eine angeborene Abneigung gegen ihre eigenen Exkremente. Ihren Schlafplatz würden sie niemals freiwillig beschmutzen. Der Kotplatz wird daher weiter weg angelegt. Dies wird ihnen aber in der Massentierhaltung verwehrt.

02

Dumm

“Du dummes Schwein” ist falsch. Schweine sind hochintelligente Tiere, ja sogar intelligenter als dreijährige Menschenkinder und Hunde.

Eine Wildschweinrotte würde nicht lange überleben, wenn das Leittier dumm wäre. Sie schaffen es sogar unbemerkt, an Jägern vorbeizukommen. Wer ist hier also der Dumme?

Schweine bilden komplexe soziale Familieneinheiten und lernen voneinander. Dies wurde sonst nur bei Primaten beobachtet.

Ihnen etwas Beizubringen ist leichter als bei Hunden. Sie lernen viel schneller und haben ein ausgezeichnetes Gedächnis. Schweine merken sich Uhrzeiten, ihren Namen und Gegenstände, erkennen ihren Menschen am Gesicht noch Jahre später. Sie können Formen unterscheiden, können Videospiele mit Joystick spielen und erkennen sich selbst im Spiegelbild.

“Dumme Sau” ist somit eher ein Kompliment.

03

Verfressen

Schweine sind Allesfresser. Das heißt aber nicht, dass sie alles fressen oder fressen sollen.

In der Natur wissen sie genau, wo es gute Futterstellen gibt, die teilweise sehr verstreut liegen können. Sie sind stundenlang unterwegs und ziehen über mehrere Kilometer durch die Landschaft. Sie nehmen sowohl pflanzliche Nahrung wie Wurzeln, Knollen, Früchte und Blätter als auch tierische Nahrung wie Insekten, Würmer, kleine Wirbeltiere und auch Aas zu sich.

Der Rüssel ist dabei ihr Werkzeug der Wahl. Dieses Wunderwerk der Natur bricht harten Boden auf wie nichts. Was für den Menschen die Hand, ist für das Schwein der Rüssel. Damit wird alles untersucht.

Schweine haben kein Sättingungsgefühl, sie könnten also immer nur fressen. In Freiheit wird dies dadurch erschwert, dass sie sich ihre Nahrung selbst suchen müssen. In Gefangenschaft ist der Mensch für die Versorgung zuständig. Leider tut er dies in der Massentierhaltung, ohne auf die Bedürfnisse der Schweine z.B. den Erkundungstrieb einzugehen. 

Schweine sind kein Nahrungsmittel - Schweine sind Lebewesen

Weitere Schweine – Infos

Husumer Würmchen

Unterschiede in Größe und Gewicht

Neben den wilden Verwandten unterteilt man die Schweine nach ihrer Größe in Großschweine, auch Hausschweine genannt und Minischweine. Wobei zur Unterteilung auch das Gewicht eines erwachsenen Tieres eine Rolle spielt.

Großschweine, wie die Landrassen, Sattelschweine, Bunte Bentheimer, Piétrain, Schwäbische-Hällische und Hybriden können ein Gewicht zwischen 250 – 450 kg erreichen. Die Schulterhöhe liegt bei 80 – 100 cm.

Das Minischwein liegt deutlich darunter mit 50 – 120 kg Körpergewicht und einer Schulterhöhe von 50 – 70 cm.

Es kann vereinzelt Schweine geben, die mehr oder weniger Wiegen oder größer bzw. kleiner sind.

Minischweine

Mentalorgan und Karpalorgan

Streichelt man ein Schwein unter dem Kinn, fühlt man eine mehr oder weniger hohe, warzenförmige Hauterhebung – das Mentalorgan (lat. Landula mentalis). Diese Kinndrüse ist ein Tast- und Markierungsorgan. Dazu ist sie auf der Oberfläche mit einer Anzahl von Tasthaaren und Öffnungen für das Drüsensekret ausgestattet. 

Mit einem Durchmesser von 1,5 – 2,0 cm und einer Höhe von 0,5 cm ist sie gut zu erkennen.

Schaut man auf die Innenseite der Vorderbeine oberhalb der Afterklauen, entdeckt man eine 4 – 5 cm große taschenartig aussehende Hauteinstülpung. Das ist das Organum carpale oder das Karpalorgan.
Es dient zur Markierung und als Kommunikator. An dem Duft des Drüsensekretes erkennen sich die Rottenmitglieder untereinander. Auch beim Geschlechtsakt hinterlässt der Eber beim Umklammern der Sau seinen Geruch, um Rivalen abzuhalten.
Auffällig ist auch, dass Schweine im Umgang mit Menschen bei der Kontaktaufnahme, häufig zuerst an deren Füße schnuppern, um den Geruch aufzunehmen.
Trägt man z. B. Gummistiefel, die den Körpergeruch überdecken, kann es schon mal sein, dass das Schwein versucht durch Anknabbern, dieses Hindernis zu beseitigen.

Ob dies auch die Faszination der Schweine für Schnürsenkel erklärt oder dies eher ihrem ausgeprägen Spieltrieb zuzuschreiben ist, wissen wir nicht.

Karpaldrüsen und Mentalorgan beim Schwein

Besonderheiten der Schweinehaut

Die Haut von Schweinen kann eine Dicke zwischen 10 mm – 20 mm beim veredelten Deutschen Landschwein oder wie bei englischen Landrassen zwischen 6 mm – 16 mm betragen.

Sie besitzt keine Schweißdrüsen und die unpigmentierte blaßrosafarbene Haut ist empfindlich gegenüber zu starker Sonneneinstrahlung. Mit einer Pigmentierung der Haut, wie schwarz oder braune Färbung, schütz vor allem in Freiland lebende Schweine vor Sonnenbrand, neben dem Suhlen im Matsch. Die Borstenfarbe gleicht sich der Hautfarbe an. Weiße Borsten auf rosa Haut, schwarze Borsten auf schwarz pigmentierter Haut.

Eine Besonderheit bei unkastrierten, geschlechtsreifen Ebern ist das Schild. An Hals, Schulter und Seitenbrust erkennt man deutlich eine auffällige Verdickung der Haut. Je älter das Tier, umso weiter reicht sie und geht meist an der Unterbrust in Richtung Hinterteil weiter.

Es entsteht durch das Schwinden der Subkutis (Unterhaut). Es wird straffes Bindegewebe gebildet. Es wird ein Zusammenhang mit den männlichen Geschlechtsdrüsen vermutet, da diese Hautverdickung nicht bei frühkastrierten männlichen Tieren auftritt.

Eber mit Schild

Ringelschwanz und Schweinerüssel

Beim Wort Schwein fällt einem sofort der Ringelschwanz ein. Dieser ist aber nicht bei allen Schweinearten typisch. Schaut man sich das Hängebauchschwein und das Wildschwein oder das Warzenschwein an, fehlt dieser elegant geschwungene Kringel. Sie tragen ihren Schwanz gerade herabhängend.

In entspannten Phasen können die ringelschwanz-tragenden Schweinearten den Kringel zu einer geraden Schnur glätten.

Wie kommt das? Der Ringel wird durch verkürzte Muskeln und Sehnen auf einer Seite hervorgerufen. Es ist angeboren und entstand als ein unbeabsichtigtes Ergebnis der Züchtung. In welcher Richtung der Schwanz geringelt ist, ob nach rechts oder links, hängt davon ab, wie die Ferkel im Mutterleib gelegen haben.

An der Schwanzspitze, nahe den Schwanzwirbeln, verlaufen kräftige Nervenfaserbündel. Beim Kopieren treten häufig Nervengeschwülste (Neurome) an den Stumpfenden auf, die sehr schmerzhaft sind. Somit ist das vorbeugende Kupieren, sowohl aus anatomischer als auch aus tierschützerischer Sicht abzulehnen.

 

 

Ringelschwanz und Schweinerüssel

Ein weiteres sehr bezeichnendes Merkmal ist die Schweinenase, der Rüssel. Diese ist mit vielen Nervenfasern versehen. Ähnlich der Hand eines Menschen. Die Rüsselscheibe besitzt Tasthaare (Sinushaare). Diese Zwergsinushaare sind 2 – 4 mm lang. Sie werden beim Wühlen nach Nahrung abgenutzt.

Der Rand der Rüsselscheibe im oberen Bereich, sieht wie eine Art Wulst aus und fühlt sich auch so an. Haarlose Stellen findet man direkt hinter der Rüsselscheiben, im Bereich des vorderen Nasenrückens.

Mit diesem kraftvollem Werkzeug ausgestattet, schaffen sie es, sehr harten Boden aufzubrechen, um an Wurzeln, Würmer, Käferlarven etc. heranzukommen. Ja, sogar Beton können sie aufhebeln, wenn sie einmal eine Schwachstelle gefunden haben.

Der Rüssel dient als Tastorgan und daher verwundert es nicht, dass die Schweine bei der Kontaktaufnahme untereinander, aber auch mit Menschen und der Umwelt, vorwiegend ihren Rüssel benutzen.