Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christus-Kind sondern auch ein Brief der Tierseuchenkasse. Eine termingerechte Erinnerung daran, dass unsere Schweine nicht wirklich gerettet sind und dass ihr Leben ständig in Gefahr bleibt.

Warum? Weil das europäische Rechtssystem keine Heimschweine kennt. Nur Nutz-Schweine. Und was man mit denen machen kann, das brauche ich nicht weiter zu erklären. Zu viele Bilder von Leichenbergen haben wir alle schon gesehen.

Alle Tiere, die als Nutztiere klassifiziert sind, sind nichts weiter als ein Euro-Betrag auf 4 (oder 2) Füßen. So einfach machen wir Menschen es uns dann. Und weil Geld so wunderbar emotionslos ist, bekommt man als „Betrieb“ von der Tierseuchenkasse eine Zahlung, sollten die Tiere außerplanmäßig umgebracht werden müssen.

Auch wir als Lebenshof mit unseren Schweinen haben dieses Damoklesschwert über uns schweben. Und es braucht nicht einmal die Erkrankung unserer Tiere selber, damit dieses Schwert fällt.

Unsere Petition, endlich einen Heimtier-Status auch für unsere Schweine zu erlangen, wurde vom Deutschen Bundestag noch unter der Großen Koalition abgelehnt. Mit der (fadenscheinigen) Begründung, dass ein Virus auch keinen Unterschied zwischen Heim-Schwein und Nutz-Schwein machen würde.

Aber das ist natürlich viel zu kurz gedacht. Denn wir Menschen sind es ja, die diesen Unterschied auf Basis der geliebten Euros schon selber machen.

Da Nutztiere entbehrlich sind und ihr Leben und Seele keine Euros außerhalb des Schlachtpreises wert sind, machen wir es uns einfach: wenn ein Krankheitserreger nicht für den Menschen gefährlich ist, dann forschen wir erst gar nicht nach einer Behandlung oder Impfung. Selbst wenn es eine Behandlung gibt, ist die Impfung in den seltensten Fällen erlaubt.

Die Rechnung dabei ist klar: sowohl die Entwicklung eines Impfstoffes verschlingt Millionen und vielleicht Milliarden. Die anschließende Impfung ist dann eine dauerhafte Ausgabe, die auf den Preis der Ware Tier aufgeschlagen werden muss.

Kein Wunder, dass es dann einfacher ist, im Seuchenfall lieber die wahrhaftige Keule zu schwingen. Und ein möglichst weites Netz, um den „Ausbruchskern“ zu werfen. Alle Tiere ab in den Knast und bitte nur mit Ganzkörper-Anzug zu ihnen gehen… Menschen mit Hühnern und Puten und Enten als Heimtiere wissen das schon seit Jahren wegen der Vogelgrippe. Die Wildschweine im Osten der Republik sind weitere Opfer und die Menschen mit Schweinen dort ebenfalls.

Dieser Hintergrund verbirgt sich im Schreiben, das wir Jahr für Jahr ausfüllen müssen. Unsere Schweine werde ich auch dieses Jahr als “Heim-Schweine” melden. Auch, wenn es die TSK nicht interessiert. Aber wir beugen uns nicht kommentarlos dem Behördenwahnsinn.

Denn die Unterschrift, die wir unter das jährliche Schreiben an die TSK leisten, kann letztlich als Genehmigung für ein Todesurteil angesehen werden.

Wir werden auf jeden Fall einen weiteren Versuch starten, dieses gesamte Themengebiet nochmals auf die Agenda des Bundestages oder vielleicht des Europäischen Gerichtshofes zu bringen. Damit wir eines Tages in den Stall gehen dürfen und die Schwerter des Damokles von der Decke abnehmen können.

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