und Wunder ist sie, die Schweinenase. Nicht nur können Schweine damit unfassbar gut riechen – viel besser als Hunde beispielsweise. Nein, denn die Rüsselspitze oben ist ein kraftvolles Werkzeug. Dafür geschaffen, das soeben tief im Boden gerochene: auszugraben.

Damit aber nicht genug, für den Sozialkontakt ist die Nase natürlich auch bestens geeignet – ob nun riechen, anstupsen oder – wie mir gleich wieder blühen wird – kräftigst in die Wade, den Fuß oder das Knie zu drücken. So fest, dass empfindliche Naturen durch Freya im Nu blaue Flecken erhalten könnten.

Freya, die schnuckelige Sau, ist wieder rauschig. Ein Umstand (im wahrsten Sinne), der ihr alle paar Wochen beschert wird. Durch Menschenhand wohlgemerkt, denn so oft rauschen die wilden Schweine nicht.

Ich kann weiß Gott froh sein, dass Freya nur ohne Unterlass an mir herum „drückt“. Rauschige Sauen können auch ganz anders. Und das sollte jeder wissen, der mit dem Gedanken spielt, Schweine bei sich aufzunehmen. Gerade die großen Schweine können allein durch ihr schieres Gewicht eine ziemliche Gefahr darstellen, wenn sich die richtige Kombination aus Hormonausschüttung und Persönlichkeit zu einem Cocktail vereinen. Eine 250 oder 300 kg schwere Schweinedame kann dann schon einmal versuchen, Dich zu bespringen. Das halten die wenigsten Menschenkörper ohne Blessuren aus.

Von daher bin ich froh, dass sich Freya’s Avancen im Rahmen halten. Ihr starker Rüssel ist aber so kräftig und ihre Hartnäckigkeit so ermüdend (für mich), dass ein gemeinsames Kuscheln oder viel Interaktion mit den Ebern in diesen Tagen fast unmöglich ist.

Ich liebe diese wunderbare Sau, ihre Persönlichkeit und ihren Charakter. Und deswegen weine ich innerlich immer aus zwei Gründen: weil sie immer wieder und in kurzen Abständen nicht mehr „sie selbst“ ist. Und weil ihr Drücken in Knie, Wade und anderen Körperteilen auch echt weh tut…

Morgen ist der Spuk hoffentlich wieder vorbei. Und ich kann diese wunderbare Nase der wunderbaren Schönheit Freya wieder selber drücken. Und mehr.