ein Team von Wissenschaftler an der amerikanischen Penn State University hat insgesamt vier Schweine in einem Experiment auf ihre Intelligenz hin untersucht.

Es war und ist nicht das einzige Projekt, welches dieser Fragestellung nachging. Und auch hier kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Schweine eine außergewöhnliche Intelligenz besitzen. Diesmal anhand der Frage, ob sie in der Lage sind, eine Art Videospiel zu bedienen.

Die Intelligenz der Schweine steht aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr zur Debatte. Viele aufgeklärte Menschen wissen schon heute, dass der Spruch “Du dummes Schwein” an den Haaren herbeigezogen ist. Was aber hat diese Erkenntnis den Schweinen bisher genutzt?

Die ernüchternde Antwort ist: gar nichts. Auch weiterhin werden sie auf diesem Planeten milliardenfach gequält, gefoltert und ohne Skrupel getötet und aufgegessen.
Den Menschen und der Menschheit ist es offensichtlich egal, dass es sich bei Schweinen um eines der intelligentesten Tiere handelt.

Warum ist das so? Warum können wir mit anderen Tieren so viel mehr Empathie, Mitleid und Sorge verspüren? Warum sind Hunde und Katzen in der westlichen Welt so viel schützenswerter? Warum können wir Menschen die wesentlichsten Bedürfnisse einer Tierart so ignorieren und mit den Füßen treten?

Die Antwort ist: wir Menschen sind zwar auch intelligent, lassen uns aber bisweilen von einfachen Gefühlen leiten. Ob uns ein Tier gefällt machen wir nicht von der Intelligenz abhängig sondern von dem Aussehen.
Ist etwas “süß” und “knuddelig”, hat schönes Fell und bedient vielleicht noch das Kindchenschema, dann wird es sofort ins Herz geschlossen und kaum jemand könnte sich vorstellen, so einem Tier etwas anzutun.

Schweine bedienen diese Impulse und Gefühle bei den meisten Menschen allenfalls als Ferkelchen. Doch auch da gibt es Menschen, die kein Problem damit haben, ein Spanferkel aufzuspießen und aufzuessen. Kindchenschema hin oder her.

Schweine haben bei den Menschen ganz furchtbar schlechte Karten. Als heranwachsende und erwachsene Tiere findet man sie als Wildschweine allenfalls “imposant”, aber nicht liebenswert. Als vermeintlich nackte Hausschweine werden sie dann als übelriechend, dreckig und übergewichtig wahrgenommen. Alles “Qualitäten”, die die Menschen auch bei ihrer eigenen Spezies als abtoßend klassifizieren würden.

Es ist kein Zufall, dass in Deutschland die Bewegung der Abschaffung von Legebatterien mehr Traktion findet, als der allgemeine Schutz der Schweine. Auch der Discounter Aldi brüstet sich jetzt mit einer Kampagne zu mehr “Tierwohl” und bezieht dies wohlgemerkt nur auf das Kükenschreddern, welches die Menschen ganz furchtbar finden. Ein schönes kleines Küken ist dabei auf den Stelltafeln in jedem Aldi prominent zu sehen.

Unvorstellbar, dass dort jemals eine Sau im Kastenstand abgebildet wird. Unvostellbar, dass wir in disem Land, das Millionen von Schweinen Jahr für Jahr hinrichtet, den Kastenstand als barbarisches Folterinstrument komplett und sofort abschaffen.

Nochmals 15 Jahre Übergangszeit für die armen Bauern bitte. Und danach stellen wir hinter jede Sau einen Amtveterinär, der penibel darauf achtet, dass die arme gequälte Mutter nach 8 Tagen aus diesem Käfig gelassen wird? Wohl kaum.

Eine Verbesserung der Schweinehaltung in Deutschland erfolgt nach dem Motto “einen Schritt vor und zwei zurück”. Warum? Weil allen Verantwortlichen im Handel, der Bauernschaft und der Politik klar ist: Schweine mögen zwar intelligent sein, aber den Menschen ist es egal. Eine Lobby haben die Schweine niemals gehabt.

Es ist Zeit, dass sich das für diese wunderbaren Tiere endlich ändert.

Wir werden weiter daran arbeiten.