Die Ostfriesen gegen Tierleid haben am 11.05.2024 zu einer Demonstration in 26603 Aurich gegen die Tiertransporte aufgerufen. Die Vost-Aurich (Verein Ostfriesischer Stammtierzücher) exportieren am Standort Aurich-Schirum lt. eigenen Angaben Zuchtrinder, darunter tragende Rinder und abgekalbte Färsen, in das EU-Ausland und Drittländer z. B. Marokko.

Der Hauptsitz des Vereins befindet sich in 26789 Leer, wo auch regelmäßig Schauen und Auktionen von Rindern veranstaltet werden. Außerdem betreibt VOST in Georgsheil (Gemeinde 26624 Südbrookmerland) eine Besamungs- und ET-Station mit 200 Bullen. ( ET-Station = Embyonengewinnung und nicht-chirurgischer Embryotransfer)

Tiere, die für die Zucht vorgesehen sind, dürfen exportiert werden. Wer soll denn überprüfen, ob auch zur Schlachtung vorgesehene Rinder nicht als Zuchtrinder deklariert und dann in Drittländer exportiert werden, wo sie wenige Tage nach Ankunft unter grausamen, tierschutzwidrigen Bedingungen geschlachtet werden? Das Lebendtiertransportverbot, welches viele Landkreise in Deutschland einhalten, gilt leider nicht für den Landkreis Aurich und Teltow-Fläming in Brandburg. Niedersachsen ist eins der wenigen Bundesländer, die Transporte in Drittstaaten außerhalb der EU zulassen. Kein Wunder also, dass einige Bundesländer ihre Rinder erst nach Aurich transportieren, um sie von dort aus weiter transportieren zu lassen. Das Verbot ist ohnehin leicht zu umgehen. Die Exporteure nehmen den Umweg über die EU-Länder und bringen die Tiere dort 48 Stunden unter. Der Transport gilt dann als beendet und die Aufsicht der niedersächsischen Behörden ebenfalls. Was danach mit den Rindern passiert, interessiert weder die Behörden oder die Politik noch die Stammviehzüchter.

Und wie so ein Tiertransport abläuft, egal ob mit dem LKW oder per Schiff, kennen wir alle von den furchtbaren Bildern aus den Medien.

Ein Verbot von Transporten in Drittstaaten auf europäischer Ebene wäre eine Möglichkeit, die Qual zu beenden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium könnte ein nationales Verbot dieser Transporte durchsetzen. Aber nichts geschieht. Soweit müsste man aber gar nicht gehen. Warum dürfen in Niedersachsen, speziell in Aurich, Lebendtiertransporte durchgeführt werden und in anderen Bundesländern nicht? Warum schließt sich Niedersachsen an die anderen Länder an?

Und was für die Rinder gilt, gilt auch für all die anderen Tiere, wie Schweine, Hühner, Schafe, Kaninchen etc., die für den menschlichen Verzehr ihr Leben lassen müssen.

Und bis das Verbot endlich durchgesetzt wird, werden wir weiter mit den anderen Tierschützern in Aurich demonstrieren.