Schwarze Löcher
Gibt es in Deutschland eine große Vielzahl. Schwarze Löcher, in denen Leben produziert und vernichtet wird. Rheda-Wiedenbrück ist ein Beispiel – Millionen Tiere sind in diesem schwarzen Loch bereits verschlungen worden.
Ein weiteres dieser schwarzen Löcher befindet sich an einem fast unbekannten Ort. Wenn man die Menschen fragt, ob sie einen Ort namens „Alt Tellin“ kennen, werden sie es verneinen. Bis heute wissen immer noch viel zu wenige Menschen, dass es dieses schwarze Loch gibt. Dort, wo einstmals Europas größte Schweinezuchtanlage Ferkel wie am Fließband produzieren ließ.
Trotz Skandalen und Gerichtsverfahren durfte der Betreiber – im Sinne von schändlichem Treiben – weitermachen. Bis zum 30.3.2021 – dem Tag, an dem in Alt Tellin ein echtes schwarzes Loch entstand. Welches auch in meinem Herzen ein schwarzes Loch hinterließ.
Die Nachricht vom Brand in Alt Tellin erreichte mich am frühen Vormittag. Es hieß, ein Stall mit 5000 Schweinen würde brennen. Als wäre diese Nachricht nicht schlimm genug, kam am Abend dann die schreckliche Gewissheit: 57.000 Schweine verbrannten bei lebendigem Leib oder erstickten qualvoll in den Rauchschwaden.
Passiert ist seitdem nichts. Viele ähnliche Ställe dürfen weiter in Deutschland „betrieben“ werden, die Deutschen essen weiter Fleisch, ohne großartig nachzudenken. Auch heute, an den Ostertagen 2024.
Eingebettet zwischen Karfreitag und Ostersonntag gedenken wir heute daher den Schweinen von Alt Tellin. Mit einem Teelicht und unseren Gedanken.
Die Zeit soll bekanntlich alle Wunden heilen. Aber die schwarzen Löcher in Deutschland – sie bleiben bestehen. Dort, wo Unschuldige ihr Leben lassen. Ob Mensch oder Tier.
Wenn Du heute ein Teelicht anzündest, dann sorgst Du dafür, dass es in Deutschland auch ein Platz des Lichtes gibt. In Deinem Herzen und in Deinem Leben.
Darum Danken wir allen, die an dieser Aktion teilnehmen und die Schweine von Alt Tellin nicht vergessen.
Unsere Schweine Gandhi, Loki und Freya sind ebenfalls ein strahlendes Licht. Ein lebendiges Licht gegen das Vergessen.
Jörg Kipka, 1. Vorsitzender,  30.03.2024