Gestern standen wir zusammen mit Aktiv für Tierrechte, Mönchengladbach in Willich-Anrath und hielten unsere Mahnwache für Frieda und alle anderen Tiere des Stautenhof ab. Mit Transparenten und Kreuzen und Plakaten “bewaffnet”. Aber ganz friedlich und kooperativ.

Die Akte Frieda ist für uns noch lange nicht geschlossen. Auch wenn der Leiter des Projekt ‘Schwein haben’ im WDR verkündete “Frieda kommt nicht auf den Grill”.

Wir schenken dieser Aussage erstmal keinen Glauben, weil die Rheinische-Post in ihrer Online-Ausgabe am selben Tag des WDR-Berichtes definitiv verkündete: Frieda ist geschlachtet.

Und so passt es auch ins Bild, dass weder der Stautenhof noch der Projektleiter dem WDR das Tier zeigen wollte. “Zu groß sei die Angst, dass sie nachts von den Tierschützern gestohlen wird”.

Von der Täterrolle also direkt in die Opferrolle. Natürlich wäre es für uns alle super einfach, auf einem Hof mit 400 Schweinen einzudringen, dessen Wohnhaus nur wenige Meter entfernt ist. Bis die Bewohner des Hofes aufwachen und sich fragen “Was ist denn da los…” sind wir längst mit Frieda über alle Berge.

Uns somit indirekt als Gesetzesbrecher einzustufen, passt leider nur ins Bild. Und so wurden wir während unserer Aktion durch die Polizei gehindert, eine Videoaufnahme in der Nähe des Hofes auf der öffentlichen (!) Straße durchzuführen. “Oder sonst würden Maßnahmen ergriffen”.

Volle Rückendeckung für den Stautenhof also nicht nur von der Kirche. Nein, natürlich auch von den örtlichen Behörden, sicherlich eingeleitet durch die örtliche Politik. “Man wäre angewiesen uns nicht an den Hof zu lassen…”

Für Frieda befürchten wir nur das Schlimmste. Selbst wenn sie noch lebt, wird sie künftig als Gebärmaschine mißbraucht. Und dann landen halt ihre Kinder auf dem Grill der Kirche. Es ist im höchsten Maße unwahrscheinlich, dass Frieda noch zu retten ist. Wir sind darüber sehr, sehr traurig.

Aber das gemeinsame Demonstrieren gegen die Ausflüchte auch der Biolandwirt:innen mit ihren vermeintlich so tollen Haltungsmethoden war wichtig. Wir haben von den vorbeifahrenden Autos auch viel Zuspruch erhalten. Gespräche mit Passant:innen geführt.

Und am Ende der Aktion kam dann doch noch eine Redakteurin der Rheinischen-Post vorbei. Wir hoffen, dass ein etwaiger zweiter Artikel endlich Licht ins Dunkel des Schicksals von Frieda bringt. Wir bleiben auf jeden Fall am Ball.

Und stehen zur Not weiter für Demonstrationen und Mahnwachen vor der Kirche und dem Stautenhof bereit.

Weil jedes Leben zählt. Auch das der “Bioschweine” und anderer “Biotiere”.