🐽 Oink zum Sonntag #13
Mutter sein – ohne Mutterglück?
Von Freya, Sau mit Herz, Haltung und ferkeltiefem Mitgefühl
Hallo du.
Ich bin Freya.
Eine Sau – gerettet mit drei Monaten.
Gerettet vor einem Leben im Kastenstand, in dem ich Ferkel bekommen hätte – viele. Immer wieder.
Aber nie behalten.
🐷 Ich war nie Mutter.
Aber mein Körper denkt es trotzdem.
Denn ich werde regelmäßig rauschig.
Nicht, weil ich es will –
sondern, weil man uns so gezüchtet hat.
Ein Leben lang, bereit zur Reproduktion.
Doch ich darf es nie ausleben.
Und das ist ein Glück.
Denn ich bin frei.
Aber in mir tobt etwas, das nicht zur Ruhe kommt –
ein Erbe der Zucht, nicht der Natur.
🌲 In Freiheit – da sieht das anders aus.
Meine wilde Cousine, das Wildschwein, entscheidet selbst.
Sie sucht sich ihren Partner.
Sie baut Nester.
Sie bleibt bei ihren Frischlingen.
Sie liebt – ohne Einschränkung.
💔 In der Industrie zählt das alles nicht.
Zuchtsauen werden künstlich besamt.
Sie gebären. Liegen eingezwängt.
Können ihre Ferkel nicht berühren.
Nach wenigen Wochen – Trennung.
Immer wieder.
🐖 Mutterschaft ist mehr als Fortpflanzung.
Sie ist Nähe. Beziehung. Schutz.
Und wir Schweine – wir fühlen das.
Auch ich, obwohl ich nie Mutter war.
Ich spüre, was fehlt.
Und was ich zum Glück nie erleben musste.
💭 Freya sagt:
Wenn du Fleisch isst, frag dich:
Wessen Mutter war das?
Und wessen Kind?
Denn jede Wurst hat eine Geschichte.
Und oft beginnt sie mit einer Mutter,
der man alles genommen hat.
🐽 Für ein Recht auf Liebe.
Auch für Mütter, die nie welche sein durften.
Und für alle, die nie geboren wurden.
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