Was für eine Schönheit Du doch warst. Und imposant obendrein. Deine Wildschwein-Gene konnte man Dir direkt ansehen. Wie es sich für eine ordentliche Patriarchin der Schweine gehört, hast Du sie auch genutzt, um Dich durchzusetzen. Und den damals so unsicheren Schweine-Papa in seine Schranken gewiesen.

Kann ja nicht angehen, dass so ein Schwächling die Rottenführung inne hat. Recht hattest Du. An dem Tag, an dem Du mich in die Nesseln geschmissen hast, war es dann vorbei. Du hattest die Hosen an und Schweine-Papa musste machen, was Luise wollte. Oder gefälligst nicht ins Gehege kommen.

Die Zeit mit Dir möchte ich aber nicht missen. Sie hat mich in vielerlei Hinsicht geprägt. Und ich habe von Dir gelernt. Die Natur der Schweine – sie besteht nicht (nur) aus Kuscheln und Liebhaben. Rangordnung muss sein. Sonst bricht der Familienverband auseinander und das Überleben wird gefährdet. Du hattest das verstanden – das Menschlein war zu doof dafür.

Wenn ich Dein Bild heute sehe, Deine urige Schönheit – dann möchte ich mich bei Dir entschuldigen. Dafür, dass ich noch nicht der Schweine-Papa war, der ich heute bin. Dank Deiner Hilfe ist das Menschlein nun ein anderer. Ganz anders. Du hast Deinen Hufabdruck in meiner Geschichte hinterlassen. Einen ganz, ganz großen.

Hab Dich lieb. Pass auf Dich und Sweetie auf. 🐷🐗