Ein kleines Leben in deinen Händen
Immer wieder erreichen uns Hilferufe: Ein mutterloses Ferkel, ein allein umherirrendes Frischlingskind.
Und immer wieder stehen wir dann selbst kurz still – weil wir wissen, was für eine riesige Aufgabe dahintersteht.
Die Handaufzucht eines Schweinekinds braucht Wissen, Zeit, Kraft – und ein Herz, das auch schwere Wege aushält.
Denn so liebevoll du dich auch kümmerst: Es gibt keine Garantie, dass das Schweinebaby überlebt.
Mit unseren Erfahrungen und Tipps möchten wir dazu beitragen, dass mehr kleine Schweinewaisen die Chance auf ein glückliches Leben bekommen. Die Informationen gelten für Minischwein- und Großschweinferkel und für Wildschweinfrischlinge.
Besonderheiten bei Wildschwein – Frischlingen
Ein Frischling, der scheinbar allein ist, ist nicht automatisch ein Waisenkind.
Seine Mutter könnte in der Nähe sein, unsichtbar im Dickicht, immer bereit, ihn zurückzuholen.
Das Mitnehmen eines Wildtiers ist ohne Genehmigung nicht nur falsch, sondern strafbar – es gilt als Wilderei.
Die Aufzucht von Wildschweinen ist nur unter strengen Auflagen und Genehmigungen erlaubt. Privatpersonen sollten keine Frischlinge aufziehen, um die Wildtierpopulation und die öffentliche Gesundheit nicht zu gefährden. – soviel zur Theorie
Bitte informiere immer zuerst den zuständigen Jagdpächter oder die zuständige Jagdpächterin oder das Veterinäramt, bevor du handelst. Es sei denn, das Tier ist schwer verletzt. Ja, der Gedanke sich an diese Personen zu wenden, ist für einen Tierrechtler nicht einfach. Doch wenn der Frischling so schwer verletzt ist, dass eine Genesung sehr unwahrscheinlich ist, dann muss es erlöst werden. Meist kann man sich aber mit der Zustimmung dieser Personen einigen, dass unter ihrer Begleitung eine Handaufzucht versucht werden kann. Macht euch vorher Gedanken darüber, was passiert mit dem Frischling nach der erfolgreichen Aufzucht.
Nicht jeder Tierarzt behandelt Schweine, schon gar nicht Wildschweine. Immer bei einem Großtierarzt nachfragen. Ggf. können Wildtierparks oder Wildtierauffangstationen helfen. Tierheime nehmen vielleicht Minischweinferkel auf, manchmal auch von Großschweine, aber selten bis nie Frischlinge.
Woran erkennst du, dass ein Frischling wirklich Hilfe braucht?
- Wenn am Vortag oder in der Nacht eine Jagd stattgefunden hat, könnte seine Mutter getötet worden sein.
- Ein einzelner Frischling, der piepst, ruft und orientierungslos umherläuft, ist oft tatsächlich mutterlos.
- Eine noch sichtbare Nabelschnur zeigt, dass das Tier gerade erst geboren wurde und dringend Schutz braucht.
- Ist der Frischling verletzt, entkräftet oder sichtbar in Not, braucht er schnelle Hilfe.
Bitte beobachte den kleinen Findling mindestens eine Stunde lang aus sicherem Abstand, bevor du eingreifst.
Oft kehrt die Mutter zurück, wenn sie sich unbeobachtet fühlt.
Nur wenn sicher ist, dass niemand mehr kommt – oder wenn das Tier schwer verletzt ist – darfst du handeln.
Auch Ferkel aus landwirtschaftlicher Herkunft brauchen bei einer mutterlosen Aufzucht nicht weniger Fürsorge, Wissen und ein großes Herz.
Wer einmal ein Schweinekind aufgezogen hat, weiß:
Du trägst dann für eine kleine Seele Verantwortung – von der ersten zitternden Minute an.
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