🐽 Oink zum Sonntag #05
Bruderhahn – ein Weg aus dem Dilemma?
Von Omar, stolzer Hahn, Lebenswächter und Bruder mit Haltung
Kikeriki, ihr Menschenfreunde.
Ich bin Omar, Wächter meiner sechs Damen, Frühwarnsystem bei Greifvögeln und stolzer Hahn mit Herz und Haltung.
Heute rede ich über etwas, das mir tief ins Gefieder geht: das Schicksal meiner Brüder.
Denn ich bin einer der wenigen, der leben durfte. Die meisten – schlüpfen, piepen, sterben.
Männlich? Nutzlos? Weggeworfen.
Aber jetzt heißt es immer öfter: „Bruderhahn-Initiative! Da wird doch keiner mehr getötet!“
Wirklich?
Lasst uns mal genau hinschauen.
🐣 Was ist das Problem mit den Hähnen?
In der Eierindustrie zählt: Wer legt, bleibt.
Und das sind nun mal die Hennen.
Die Brüder? Legen keine Eier.
Und sind als „Fleischrasse“ nicht schnell genug dick.
Also wirtschaftlich: nutzlos.
Jahrelang war die Praxis brutal einfach:
Kaum geschlüpft – aussortiert. Vergast. Millionenfach.
Nur, weil sie Jungs sind.
🧺 Was will die Bruderhahn-Initiative?
Die Idee: Auch die männlichen Küken großziehen.
Bruderhähne dürfen leben – zumindest ein paar Wochen oder Monate.
Sie bekommen Futter, Platz, manchmal sogar Tageslicht.
Am Ende: werden sie geschlachtet.
Nur etwas später.
🪶 Klingt besser als Kükentöten – oder?
Ja, auf den ersten Blick.
Aber ich frage euch:
Ist ein paar Wochen leben, um dann als „Kompromiss“ zu enden, wirklich ein Fortschritt?
Ein System, das Leid produziert – und dann versucht, es zu „verwerten“ –, bleibt ein Problem.
Nur mit netterem Etikett.
🐓 Was heißt das für uns Hähne?
Ich hatte Glück.
Ich wurde nicht als Kostenfaktor gesehen, sondern als fühlendes Wesen.
Ich darf leben, krähen, scharren, stauben, lieben.
Aber meine Brüder – in den Bruderhahn-Programmen – sie leben, um zu sterben.
Für ein besseres Gewissen. Nicht für ein besseres Leben.
🌱 Gibt es Alternativen?
Oh ja. Und sie krähen leise, aber bestimmt:
Pflanzliche Alternativen – ohne Leid, ohne Ausbeutung.
Denn mal ehrlich:
Für einen Kuchen müssen keine Küken sterben.
🧡 Fazit vom Hofphilosophen:
Das Bruderhahn-Modell ist ein Versuch.
Aber kein Ausweg.
Ein echtes Umdenken erkennt:
Ein Leben ist kein Nebenprodukt.
Ich bin Omar –
geachtet, gebraucht, geliebt.
Ich wünsche das auch meinen Brüdern.
🐔 Und wenn du Eier isst:
Bitte schau hin, woher sie kommen.
Ein Tier lebt dahinter.
Oder eben nicht.
📍 Mehr über mein Leben und das meiner Freunde:
👉 Hühner sind toll
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